Grund- und Mittelschule Altomünster

Grund- und Mittelschule Altomünster

Informatik als Pflichtfach in der Mittelschule

Ab dem Schuljahr 2019/20 wird das Fach Informatik schrittweise in der Mittelschule eingeführt. Nach einer dreijährigen Testphase ist das Fach für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 mit einer Wochenstunde verpflichtend. Diese wird eine zusätzliche Stunde sein, so dass die anderen Fächer keine Stunden abgeben müssen. 2019/20 beginnt Informatik in den Jahrgangsstufen 5 und 7. 2020/21 folgen die Jahrgangsstufen 6 und 8 und 2021/22 die 9. Jahrgangsstufe. Des Weiteren soll hier die Möglichkeit gegeben werden eine Abschlussprüfung zu absolvieren.

Die Notengebung ist für das erste Jahr ausgesetzt, da hier getestet wird, wie die Inhalte dieses Faches kompetenzorientiert und gewinnbringend den Schülern vermittelt werden können. Ein Schwerpunkt wird dabei das Programmieren sein. Die Schüler sollen hierbei mit einfachen, praktischen und visuellen Techniken ab der 5. Jahrgangsstufe an dieses umfangreiche Themengebiet herangeführt werden. Hierbei ist auch die Qualifikation der Klassenlehrkräfte, die dieses Fach zu unterrichten haben, essentiell. An der Mittelschule Altomünster werden im Februar und April 2019 zwei Fortbildungen für die Qualifizierung der Lehrkräfte durchgeführt. Ihnen werden dabei Fachkenntnisse sowie Techniken zum Unterrichten des Faches Informatik an die Hand gegeben. Außerdem werden sie angehalten eigene Inhalte einzubringen und diese auszuprobieren.

Die Lehrplaninhalte sind dabei noch vorläufig. Ein allgemein gültiger und verbindlicher Lehrplan wird erst nach Abschluss der Testphase eingeführt. Am Ende des Schuljahres 2019/20 werden alle unterrichteten Lehrer ihre gesammelten Erfahrungen (positive wie negative) an die Fachberater für Informatik im Landkreis Dachau und Fürstenfeldbruck (Hr. Karmann, Hr. Kuhne) weitergeben. Die Ergebnisse werden wiederrum im ISB (Staatsinstitut für Bildungsforschung) zusammengetragen, um einen für die Schüler passgenauen Lehrplan zu gestalten. Ziel ist es, bei den Schülern das Interesse an der „Technik hinter den Programmen“ zu wecken sowie die Motivation zu entwickeln selbst Programme zu schreiben, zu testen sowie Programmierfehler zu beheben.

Neben besseren Kenntnissen in der „4. Kulturtechnik“ soll dabei auch das Verständnis für logische Sachverhalte und Zusammenhänge in einfachen „Wenn – Dann – Beziehungen“ gefördert werden. Dieses kann auch das logische Denken in anderen Fächern, wie zum Beispiel Mathematik, fördern und somit ein Gewinn eines ganzheitlichen Unterrichtes sein.    

  

Vorläufiger Lehrplan für die 5. Jahrgangsstufe (Ab Schuljahr 2019/20)

 Lernbereich 1: Digitaler Informationsaustausch

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • benennen die Komponenten von Rechensystemen, um daran das Prinzip Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe (EVA) nachzuvollziehen.
  • nutzen beim Umgang mit Dateisystemen Ordnungsstrukturen, um Dateien sinnvoll zu organisieren.
  • nutzen verschiedene Internetdienste und ‑anwendungen, um alltagsbezogene Informationen zu gewinnen. Dabei halten sie den geltenden rechtlichen Rahmen ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Rechensysteme (z. B. Computer, Notebook, Tablet, Smartphone, Wearable) und deren Komponenten zur Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe von Daten
  • Ordner/Verzeichnisse, Dateien; Verknüpfungen; Pfade; Suche im Dateisystem
  • Internetdienste und ‑anwendungen (z. B. WWW, Browser, Lernplattformen)
  • Suchstrategien (z. B. Bedienung von Suchmaschinen, Textsuche)
  • strukturierte Stoffsammlung mit Quellenangaben, Urheberrecht

 

Lernbereich 2: Programmieren

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • untersuchen Abläufe (z. B. Schrittfolgen bei der Bewegung einer Figur) und gliedern diese in sinnvolle Teilschritte, um dazu Handlungsvorschriften zu formulieren.
  • verwenden angeleitet in einfachen pädagogischen Entwicklungsumgebungen algorithmische Grundstrukturen, um Abläufe zu modellieren und zu implementieren.
  • testen und optimieren angeleitet ihre mit algorithmischen Grundstrukturen modellierten Abläufe.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Algorithmus: Begriff und Beispiele
  • algorithmische Grundstrukturen (Anweisung, Sequenz, Zählwiederholung sowie deren Schachtelung)
  • Notationsformen (z. B. Struktogramm)

Vorläufiger Lehrplan für die 7. Jahrgangsstufe (Ab Schuljahr 2019/20)

 

Lernbereich 1: Digitaler Informationsaustausch

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • beschreiben technische Grundlagen, Funktion und Bedeutung moderner Kommunikationsplattformen und ‑dienste, um sie auch im Alltag sicher und rechtskonform einzusetzen.
  • schätzen die Chancen, Probleme und Risiken ein, die für sie persönlich mit der Nutzung von Kommunikationsplattformen und ‑diensten verbunden sind.
  • bewerten angeleitet Entwicklungen in der digitalisierten Welt unter ethischen Aspekten, um sich der jeweiligen Wirkung bewusst zu werden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • elektronische Kommunikationsplattformen und ‑dienste (z. B. E‑Mail, Foren, Blogs, soziale Netzwerke, Instant Messengersysteme, kollaborative Webanwendungen)
  • Persönlichkeits- und Urheberrechtsbestimmungen
  • Chancen (z. B. Unabhängigkeit von Ort und Zeit, Peergroups)
  • Probleme und Risiken (z. B. Missbrauch – Spam, Ausspähen und Datensammlung, Vorsicht bei unbekannten Nachrichten – Phishing, Vertrauenswürdigkeit der Information sowie ihrer Quelle)
  • Medienwirkung (z. B. Einfluss auf die Strukturierung des Alltags, Darstellung und Entwicklung der Identität)

 

Lernbereich 2: Datenverarbeitung 

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • erstellen (z. B. Fotografie, Scan) und speichern digitale Bilder unter Berücksichtigung von Qualität und Einsatzmöglichkeiten.
  • nutzen angeleitet typische Methoden der Bildbearbeitung, um Rastergrafiken zu erzeugen und zu verändern.
  • unterscheiden Raster- und Vektorgrafiken aufgrund ihrer Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten, um sie anwendungsspezifisch sinnvoll einzusetzen.
  • untersuchen Eigenschaften einfacher Vektorgrafiken mithilfe der objektorientierten Sichtweise (z. B. Linien, Rechtecke), um den Aufbau von Objekten zu beschreiben.
  • bearbeiten und verändern Vektorgrafiken in einem einfachen Vektorgrafikprogramm unter Anleitung. Dabei beschreiben sie die Veränderungen der Objekte anhand von Attributen und Attributwerten.
  • zeigen Zusammenhänge in Objekt- und Klassenmodellen auf. Dabei nutzen sie Klassen- und Objektkarten, um Attribute und Methoden von Vektorgrafikelementen darzustellen.
  • achten beim Einsatz von Grafikerzeugnissen auf rechtliche Aspekte.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Modell für den Aufbau einer Rastergrafik (z. B. Steckmosaik)
  • Aspekte für Qualität und Einsatzmöglichkeiten: Dateigröße, Auflösung, Dateiformate zur Speicherung von Bilddaten (z. B. JPG, GIF, PNG)
  • grundlegende Methoden bei der Bearbeitung von Bildern (z. B. freistellen, retuschieren)
  • Merkmale und Anwendungsgebiete von Raster- und Vektorgrafiken
  • Bestandteile, Eigenschaften sowie Einsatzgebiete von Vektorgrafikobjekten (z. B. Computerschriften, Logodesign, Vektorkarten)
  • objektorientierte Darstellung (Klassen- und Objektkarten)
  • Fachbegriffe: Klassen, Objekte, Attribute, Attributwerte, Methoden
  • Persönlichkeits- und Urheberrechtsbestimmungen

 

Lehrplanbereich 3: Programmieren

 

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler …

  • erstellen angeleitet in einer geeigneten Entwicklungsumgebung Objekte und verändern diese mit einfachen algorithmischen Grundbausteinen, um die objektorientierte Arbeitsweise anzuwenden.
  • verwenden weitgehend selbständig in einfachen Entwicklungsumgebungen algorithmische Strukturen und Variablen, um Abläufe zu modellieren und implementieren. Dabei testen sie weitgehend selbständig ihre implementierten einfachen Programme, um sie zu optimieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • algorithmische Strukturen (z. B. Methoden, Anweisung, Sequenz, Bedingung, Alternative, Wiederholung sowie deren Schachtelung)
  • Notationsformen (z. B. Struktogramm)
  • Variablenkonzept (z. B. Bezeichner, Datentypen, Wertzuweisung)

(Christian Walsdorf)

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